Die Leidenschaft brennt eiskalt

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oder Selbstfindung ist immer der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung…

Uwe Schipplock: „Immerhin hat sich ein Werbebüro daran gesund gestoßen…ansonsten so unnötig wie ein Kropf. Die Liga stinkt an allen Ecken und Enden und dann versucht man mit so einem weichen Marketing-Gelaber und nem schöngeredeten Logo davon abzulenken. Neee, das war nix DEL !!!“

meffertfinale

Derartige Kommentare und Schlimmeres kann man derzeit auf der Fanpage der Liga lesen. Es gab viel Kritik und Unverständnis in den letzten Tagen für die Entscheidung der DEL den neuen Markenauftritt in Angriff zu nehmen. Was viele erboste Fans nicht aus der Pressemitteilung „herausgelesen“ haben, verdient allerdings große Anerkennung. Zwischen den Zeilen konnte man lesen, daß die höchste deutsche Eishockeyliga einen sehr wichtigen Schritt machte. Man ging in sich und betrieb Selbstfindung. Warum ist das richtig?

Jeder Mensch, der den Weg aus seiner persönlichen Krisen finden will, macht es genauso! Er geht in sich und versucht sich selbst zu finden. In der Geschäftswelt sollte es, wenn man es als Unternehmen richtig machen will, auf dieselbe Weise angegangen werden. Wer sagt das? Herr Meffert! Zuerst analysiert man die Situation (Marktforschung), dann durchleuchtet man sich selbst (Potential-, Programm- und Prozessanalyse) und schließlich realisiert man seine Selbstfindung oder auch corporate identity (=Firmenidentität) genannt. Die gestalterische Umsetzung der Identität spiegelt sich in Logo, Slogan oder Bildern wieder (=corporate design). Ist die Selbstfindung abgeschlossen geht es an die operative Planung und Umsetzung der Neuorientierung (=Marketing-Mix)! Genau auf diesem Weg befindet sich die DEL gerade. Mit „weichem Marketing-Gelaber“ hat das nicht das Geringste zu tun. Es geht viel mehr um strukturierte und professionelle Arbeit!

Dass eine überarbeitete Firmenidentität nicht sofort alle Probleme löst (wie Herr Schipplock u.a. schreiben), ist schon richtig. Allerdings ist es ebenfalls völlig richtig, einen Marketingmanagement-Prozess so durchzuziehen, wie es ein gewisser Herr Meffert vorgibt. Unternehmensberatungen (z.B. Boston Consulting) raten ihren Kunden genau das und erfolgreiche große Firmen (z.B. Audi) haben ihre Neuorientierung nach diesem Prozess vollzogen. Dass die DEL ihr neues Gesicht jetzt präsentiert und operative Umsetzungen erst in den nächsten Spielzeiten erfolgen werden/können, ist normal und verständlich. Welcher Zeitpunkt eignet sich besser als die Finalwochen, um das „neue Gesicht“ zu präsentieren? Keiner! Größtmögliches Publikum und Aufmerksamkeit gibt es für die Sportart in genau diesen Tagen.

claimBetrachtet man den Claim/Slogan genauer, merkt man wieviel Detail in der Arbeit der Produzenten der DEL-Identität steckt:

D(ie) E(iskalte) L(eidenschaft)! Besser kann man in drei Worten nicht ausdrücken, was Eishockey auszeichnet. Menschen, die
sich nie oder nur selten mit der Sportart auseinandersetzen wundern sich: „Warum wird beim Eishockey immer geschlägert?“ Tatsächlich gibt es keine andere Mannschaftssportart in der so handgreiflich zur Sache gegangen wird. Woher kommt das? Emotion und Leidenschaft kochen nirgends so hoch wie auf dem Eis! Oft kochen sie über. Dann fliegen einfach die Fäuste. Diese feurige Leidenschaft mit dem ursprünglichsten Element der Sportart zu verbinden, dem Eis, ist ein großartiger Ansatz. Lange hatte Eishockey gar kein Image. Jetzt hat die neue Identität echtes Potential wieder ein Image zu schaffen. Verpackt in eiskalte Leidenschaft, dürfte es ruhig wieder öfter zu Handgreiflichkeiten auf dem Eis kommen… weil es dazugehört. Feuer und Eis – Highspeed und Emotion – Hits und Fights – Tore und Jubelszenen – Die eiskalte Leidenschaft!

Wieso eigentlich neda?

Pressemitteilung DEL & BürgerClever

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Köln, 11.4. 2011

buergerclever konzipiert neuen DEL-Markenauftritt

Neues Logo, neuer Markenclaim, neues Corporate Design: Relaunch markiert Meilenstein für Deutsche Eishockey Liga

Pünktlich zum Saison-Höhepunkt feiert der neue Markenauftritt der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Premiere: Erstmals wird das von der Kölner Kreativ-Agentur buergerclever konzipierte Logo bereits in der Finalserie um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Grizzly Adams Wolfsburg und den Eisbären Berlin (Freitag, 15. April, 19.35 Uhr live auf SKY) zu sehen sein. Ab der Saison 2011/12 wird dann die gesamte Liga mit allen Clubs im Glanz der neuen DEL-Marke erstrahlen – vom Logo bis hin zum bewegenden Imagetrailer.

Der 18-sekündige Imagefilm inszeniert die Erlebniswelt der Marke DEL“, sagt Richard Clever, Kreativchef von buergerclever. Tatsächlich bringt die aufwändig produzierte 3D-Animation das zum Ausdruck, was die Kölner Agentur in anderthalb Jahren erarbeitet hat: Auf Basis einer neu entwickelten Positionierung wurde ein ganz neues Markenbild kreiert!

Das neue Logo wird alle Trikots schmücken und im Untereis der Spielflächen zu sehen sein. Der Image-Trailer wird auf den Video-Würfeln in den Arenen ebenso eingesetzt wie im Web und im TV. Die Animation dramatisiert den Kampf von Eis und Feuer. Am Ende brennt sich der DEL-Schriftzug in leuchtendem Rot durchs Eis – und untermauert damit den Markenkern des Eishockeys: Pure Leidenschaft.

Ins Logo integriert sind die einzigartigen Merkmale des Eishockey-Sports: Eine Spielfläche mit abgerundeten Ecken, Bande und Puck. Der neue Claim „Die eiskalte Leidenschaft“ firmiert in der gewählten Schreibweise als emotionale Übersetzung der drei Buchstaben DEL.

Fritz Bürger, Beratungschef von buergerclever: „Leidenschaft ist der gemeinsame Nenner aller am Erlebnis Eishockey Beteiligten: Spieler, Trainer, Geschäftsführer, Sponsoren, Eigentümer, Fans, Medien – bis hin zu den Angestellten der Clubs. Jeder ist voller Leidenschaft bei der Sache. Mit dieser Kraft können wir der DEL zu einem Push verhelfen, der die Marke emotional auflädt und sinnstiftend und zielgerichtet arbeiten wird.“

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: „Wir wollen das Eishockey neu positionieren. Dabei wird uns das frische und dynamische Erscheinungsbild helfen.“

Mit dem Marken-Relaunch setzt die DEL ihre Zusammenarbeit mit buergerclever fort: Bereits 2009 entwickelte die Agentur eine breit angelegte, multimediale Socialkampagne für die DEL. Kooperationspartner war seinerzeit der Malteser Hilfsdienst e.V. Die Kampagne war im vergangenen Jahr für den Marketing-Preis des Sports nominiert worden.

Fakten Relaunch DEL:

Konzeption und Realisation aller Marketing- und Kommunikationsbausteine

für die Deutsche Eishockey Liga:

Positionierung

Markenclaim

Logo

Corporate Design

3D-Imagetrailer

Konzeption und Realisation Corporate Design

für die Deutsche Eishockey Liga Betriebsgesellschaft mbH

Fakten buergerclever:

Agentur für couragierte Kommunikation

Köln

Strategische Markenführung und Kreation

Inhaber:

Fritz Bürger, Richard Clever

Kunden (Auszug):

DEL, SOLUT Financial AG, blowUP media, Ameron Hotel Collection, Stadtsparkasse Düsseldorf, Malteser Hilfsdienst e.V, Müller Consult, Solutworks

Kontakt:

Fritz Bürger, Richard Clever

0221/ 800 47 15-0

info@buergerclever.de

Generation Hockey

Eine Idee mit Potential!

Eishockey ist die schnellste und interessanteste Sportart der Welt. Darüber braucht man sich nicht streiten. Warum die Deutschen das anders sehen, ist jedoch ein ständig präsentes Streitthema. Nicht nur im Fernsehen haben Clubs und Ligen so ihre Probleme mit Quoten. In den letzten Jahren kamen, trotz Platz 5 im europäischen Ländervergleich, bei zu vielen Profivereinen auch zu wenig Zuschauer in die Stadien. Die Auslastung liegt z.T. bei 50%!

Unser Beitrag „Wer stellt die Haie 2011/12 auf?“ hat sich mit der Thematik „Was kann man machen“ im Dezember 2010 befasst. Ein anderer DEL Verein hat in den letzten Tagen und Wochen eine sehr offensive Aktion gestartet, die den TV-Trend der letzten Jahre aufgreift. Die Hannover Scorpions haben die Kampagne GENERATION HOCKEY ins Leben gerufen. Ganz im Stil der üblichen Fernsehsendungen finden Castings statt, bei denen sich Eishockeyspieler vorstellen und empfehlen können. Eine Jury entscheidet dabei, wer in die nächste Runde kommt. Die Besten 5 Kandidaten ziehen in eine Wohngemeinschaft und vollziehen gemeinsam ein Sommertraining, inkl. zusätzlichen Weiterbildungsmaßnahmen  (z.B. Medienauftritt). Die zwei Besten nehmen im weiteren Verlauf an der Vorbereitungsphase für die Saison 2011/12 teil. Zur Saisoneröffnung wird der Sieger gekürt und erhält einen Profivertrag. So etwas gab es noch nie! Auch nicht im Fußball.

Die Runden 1 und 2 haben bereits stattgefunden und trotz der sehr guten Idee fand die Aktion eigentlich unter Ausschluss der allgemeinen Öffentlichkeit statt. Es gibt zwar eine Facebook Fanpage. Diese zählt jedoch gerade 500 Fans. Die Scorpions an sich haben da schon mehr Zuschauer bei Heimspielen (Achtung: Sarkasmus). Der Erfolg des Vorhabens wird sich im weiteren Verlauf zeigen. Noch gibt es keine Youtube Auszüge aus der Kandidaten WG. Das wäre durchaus empfehlenswert. Die angekündigten Votings sind ebenfalls noch nicht verfügbar. Wir warten gespannt, wann es „richtig“ losgeht. 

Der Schritt in Richtung Social Media ist ganz bestimmt der Richtige! Und bei einer Intensivierung der Aktivitäten und Werbemaßnahmen kann durchaus der Durchbruch bis hin zum TV (das beste Beispiel sind die beiden Guttenberg-Fanpages bei Facebook, die es in jede Talkshow zum Thema Guttenberg geschafft haben) erreicht werden. Der limitierende Faktor ist bestimmt die Beschaffenheit der Jury. Es sind ausschließlich Fachleute ohne großen Namen in Deutschland und noch dazu größtenteils Hannoveraner. In der Eishockeynews vom 08. zachMärz 2011 hat sich Kolumnist Alexander Brandt als Fan der Casting-Show goutet. In seinem Beitrag schlägt er Hans Zach als idealen Jury-Chef vor. Warum diese Konstellation nicht zustande kam, wissen wir nicht. Es ist jedoch ebenfalls ein limitierender Faktor, da die Medienreichweite von Herrn Zach bedeutend höher ist als von allen vorhandenen Jurymitgliedern zusammen. Der Grundtenor der Aktion lautet wie so oft: „Es geht hauptsächlich um den Sport!“ Diese Einstellung sollte man vielleicht überdenken. Bei der erfolgreichsten deutschen Casting Show „DSDS“ geht es eher nebensächlich um gute Musik. Im Vordergrund stehen Dieter Bohlen, seine Sprüche, die Ausschreitungen und Grabenkämpfe innerhalb der WG und die Medienwirksamkeit der Kandidaten (Erkenntnis durch Voting). Wie gut ein Kandidat musikalisch unterwegs ist wird zwar t
hematisiert. Es ist aber nicht die einzige Grundlage für ein Weiterkommen. 

Wenn ein Eishockeyverein einen Profispieler sucht, sind dessen sportliche Fähigkeiten das ausschlaggebende Kriterium für eine Verpflichtung. Ist das wirklich so? Oder zählen auch Punkte wie Gehaltsvorstellungen, Integration in die Mannschaft, Persönlichkeit, Charakter und Einstellung? Wir sind uns sicher, daß dem so ist. Das bedeutet im Umkehrschluss für die Castingidee, daß derartige Eigenschaften teilweise auch per Votings bewertet werden können. Die Fans sollten mitbestimmen, wer Teil „Ihrer“ Mannschaft wird. Dieser interaktive Aspekt fehlt bis jetzt gänzlich. Zeit genug ist noch vorhanden, um an der Aktion zu schrauben und das Interesse eines breiten Publikums zu wecken. Die letzte Entscheidung müssen dann natürlich die Clubverantwortlichen treffen. Verläuft das Casting erfolgreich, kann man viele weitere Ideen davon ableiten und diverse Vereine können ihre eigene Version ins Leben rufen. Auch die Nationalmannschaft könnte eventuell eine Reihe unter allen Del- und Zweitligaspielern„casten“ lassen.

Wieso eigentlich neda?

Abschließend gratulieren wir den Hannover Scorpions zu dieser gelungenen Idee und wünschen dem Generation Hockey Team viel Erfolg!  

Fragt doch einfach Uli Hoeneß!

Laut TZ-Online war das Heimspiel der FC Bayern München Basketballabteilung gegen Würzburg ein Riesenerfolg. 12.200 Zuschauer sorgten in der 2. Basketballbundesliga für eine Rekordkulisse. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß DEL Club EHC München weder in den Jahren der Zweitklassigkeit noch im ersten DEL Jahr eine auch nur annähernd hohe Zahl erreichen konnte. Dabei liegt der Schnitt der Besucherzahlen in der Basketballbundesliga (1.Liga!) deutlich unter dem Schnitt der DEL! Da muss man sich doch die Frage stellen, was macht Herr Hoeneß anders als alle Eishockeymanager?

In einem Interview mit OrangeZone vor der Saison wurde Herr Hoeneß gefragt, warum er nicht beim Eishockey einsteigen wollte. Seine klare Antwort hieß, daß Bayern München beim ersten Versuch in die Eishockeybranche einzusteigen zu viel Geld verloren hat. Was soll man da noch sagen? Im gleichen Interview findet man allerdings eine andere Aussage, die man sich in Eishockeykreisen aufmerksam zu Gemüte führen sollte. Bevor der große FC Bayern blind in das Abenteuer Basketball stürmte holte man Studien ein und betrieb Marktforschung. „Was ist eigentlich Marktforschung?“ „Was hat eine Audi-Studie mit Sport zu tun?“ Diese Fragen würde man von Deutschen Eishockeymanagern hören.

 

Anstatt sich ständig einzureden, daß man die besten Zahlen hinter König Fußball hat, wäre es auch für die Branche Eishockey wichtig, eine flächendeckende Studie vorzunehmen. Dabei kann geprüft werden, was die breite Masse von einer Sportart Eishockey erwartet, wo die Vorlieben liegen, was einer Mehrheit (und nicht nur den eingefleischten Fans) nicht gefällt, wo die Vorstellungen für Eintrittspreise liegen und was eine Familie bewegen würde, ein Eishockeyspiel zu besuchen. DEL, ESBG und DEB haben mit Sicherheit genug Kapital um eine derartige Studie in Auftrag zu geben. Das eigentliche Problem ist aber, daß jeder immer alles besser weiß. Und eine Studie von „Eishockey-Unwissenden“ kann weder in den Verbänden noch in den Vereinen irgendjemanden überzeugen. „Die haben doch KEINE AHNUNG!“ 

 

Vielleicht sollte man bei Uli Hoeneß nachfragen, ob Ähnliches nicht auch schon vom FC Bayern in Auftrag gegeben oder selbst durchgeführt worden ist. Die Antwort wäre bestimmt höchst interessant für alle Eishockey-Fachmänner in Deutschland. Es ist doch erkennbar, daß es auch Erfolge gibt. Die Eisbären Berlin verstehen es nun seit Jahren die Berliner zu elektrisieren. Überraschend hierbei ist, wie vielen jungen deutschen Spielern die Organisation in der letzten Dekade eine Chance gegeben hat. Noch stärker zählt jedoch, wie lange man diese Spieler in den eigenen Reihen gehalten hat. Es erweckt fast den Anschein als ob Nachhaltigkeit auch bei den Fans und Eishockeybegeisterten eine gewichtige Rolle spielt. Leider sind in dieser Hinsicht die Berliner ein Einzelfall.

fanprotest

Einer Studie des Exist-Projektes Scoutractor zu Folge wurden fast 50% der Spieler in den Jahren 2008 und 2009 bis zur nächsten Saison ausge-tauscht. Nimmt man die Eisbären aus der Kalkulation raus, landet man bestimmt bei 50%. Das kann durchaus ein Grund sein, warum die Fans immer weniger werden. Weiter ist es eigentlich schwer nach-vollziehbar, warum sich die DEL immer noch vehement gegen Forderungen der Fans stemmt, die schon seit Jahren
im Raum stehen. Die Aktion Pro Aufstieg fand in ganz Deutschland Anklang. Da die Liga dieser Aktion völlig gleichgültig gegenüberstand, haben die Fans ihre damalige Drohung nachhaltig (!) wahrgemacht und bleiben dem Sport immer zahlreicher fern.

Bitte liebe Verbände, Ligen und Vereine, vereinigt Euch und findet heraus, wie man die Zuschauer wieder in die Stadien/Arenen bekommt und damit auch wieder Sponsoren und das TV-Interesse zurückgewinnt!

 

Wieso eigentlich neda?

Neues Jahrzehnt – neue Chance

Eurosport Live Übertragung Eisbären-Icetigers war ein toller Fernsehabend.

Nach Lena Meyer-Landrut Endlosschleifen auf Pro7, Dschungel-Camp Verdruß und der gefühlten 1000ten Good-by-Deutschland Sendung konnte man am Dienstag, den 01.Februar 2011, richtig gutes Entertainment in der freien deutschen Fernsehlandschaft erleben. Das DEL Spiel Eisbären Berlin gegen die Icetigers aus Nürnebrg war ein tolles Erlebnis. Geschwindigkeit, Technik und Enthusiamus wurden ohne ständige Pausen und Schlägereien dargebracht. Die Spannung war bis kurz vor Schluß (4:1 in der 57ten Minute) vorhanden.

Da kann man nur hoffen, daß es in absehbarer Zeit nicht bei acht Sendungen pro Saison bleibt! 

Es war nicht nur das Spiel an sich das gefiel, sondern auch Kommentar, Interviews (gegenüber Sport1!) und Kameraführung verdienten echtes Lob. Man fragt sich an einem solchen Abend nur: Was ist los mit den Deutschen? 

ber-nurWie kann man Josef, Ronny, Hubert und Heinz hinter dem Ofen hervorholen und für die schnellste Mannschaftssportart der Welt etwas mehr begeistern? Der Weg führt mit Sicherheit über das freihe Fernsehen. Denn in den 90er Jahren war die Sportart schon kurz vor dem Durchbruch. Ein Fernsehvertrag mit Sat1 und stetig wachsende Zuschauerzahlen in den Stadien ließen viel Eishockeyfans hoffen. Aber es kam ganz anders. Die Funktionäre beschlossen die Bundesliga in DEL umzubauen, machten Maskottchen-Namen zur Pflicht für jeden Verein und verfielen in den Folgejahren aus lauter Gier dem PayTV-Sender Premiere (jetzt Sky). Anstatt organisch zu wachsen wollte man auf Bruch nordamerikanische Verhältnisse (NHL) schaffen. Sinkendes Zuschauerinteresse, Pleiten und letztlich der Abstieg der Nationalmannschaft in die B-WM (sicherlich auch bedingt durch die völlige Öffnung der DEL für Kontingentspieler 1997) waren die Folge.

auf schalke20 Jahre später bescherten uns die „jungen Wilden“ von Uwe Krupp ein Frühjahrsgeschenk, wie es wohl in den nächsten zwanzig Jahren nicht mehr so schnell kommen wird. Eurosport ermöglicht Live-Übertragungen im freien Fernsehen. Da sind jetzt nur noch die Herren von Verband und Ligen gefragt! Kann man es im nächsten Jahrzehnt besser machen? Der Deutsche Eishockey Bund setzt einen Anfang und orientiert sich in Richtung web 2.0. Kaum zu glauben! Denn bisher hatte man sich im Eishockey sehr selten wirklich am „Kunden“ orientiert. Fans sollten zahlen, singen und zuschauen, aber die Interessen von Clubs und Spielern hatten immer oberste Priorität. Wer in der Drittelpause ein Interview gab, wurde meist als Wichtigtuer abgestempelt. Das hat sich schon seit geraumer Zeit geändert. Vielleicht sollten sich alle Funktionäre und Manager, wie in der Medizin die Ärzte, ständigen Fortbildungsmaßnahmen unterziehen. Trainer machen das schon seit jeher ein bis zweimal pro Saison. Allerdings bisher nur im sportlichen Bereich. Auch im Management kann man heute sehr viel lernen.

Alle Krisen haben den Vorteil, daß die „Überlebenden“ gestärkt in die nächste Epoche voranschreiten. Clubs wie Köln, Düsseldorf, Krefeld oder Hannover haben im letzten Jahrzehnt bestimmt enorm viel Erfahrungen gemacht, Probleme bewältigt und Chancen genutzt. Bis jetzt kann man sie alle als „Überlebende“ bezeichnen. Eine Erkenntnis wird sich bei allen zeigen: Man muß viel näher an den Kunden / Fans dran sein als früher. Sonst verliert man sie, wie die DEG oder auch die Haie. Image und Bekanntheit muß man anstreben. Nicht jeder für sich. Denn die Eisbären aus Berlin haben in diesem Bereich in den letzten Jahren zwar erstklassige Arbeit geleistet. Aber selbst sie konnten den Bekanntheitsgrad der Sportart nicht signifikant erhöhen, obwohl die Berliner in ihrer Region und Branche die eindeutige Nummer 1 sind (evtl. sogar noch vor Hertha).

In der Epoche von Social Media (z.B. Youtube, o.a.) sollten Live-streams kein Thema mehr sein. Um einen großen Sprung nach vorne machen zu können, wären frei verfügbare Live-Spiele auf DEL.org eine von zahlreichen Möglichkeiten. Das hieße jedoch, erst investieren, dann kassieren. Ob Funktionäre und Manager aus dieser Sportart zu solchen neuen Schritten bereit sein werden, wird sich zeigen. Man kann es nur hoffen. Um „branchenfremde“ Kunden zu gewinnen, wäre auch eine Zusammenarbeit mit ARD/ZDF Wintersport erstrebenswert. Einblendungen zwischen Biahtlon, Abfahrt und Eisschnelllauf könnten, ähnlich einer Konferenzschaltung, laufen. Man stelle sich vor:

Maria Riesch hat gerade ihren Abfahrtslauf in Garmisch-Partenkirchen beendet, da meldet sich der Reporter aus Köln: „Tooooor in Köln! Gogulla erzielt die 3:1 Führung für die Haie!“ Dann folgt die Szene in Echtzeit mit diversen Zeitlupen und Erläuterungen. Danach meldet sich wieder der Reporter aus Garmisch-Partenkirchen: „Nun steht Lindsey Vonn am Start, Rieschs stärkste Konkurrentin um den Gesamtweltcup…“ nt>

Dazu müssten allerdings die Herren aus der DEL auch zu Spielzeiten bereit sein, die bisher nicht wirklich an der Tagesordnung waren. Aber wer nahe an Kunden dran sein will, die es zu gewinnen gilt, muss sich auch an diesen orientieren.

Wieso eigentlich neda?