Der Hockey Blog

Am Rande notiert…und doch höchst erwähnenswert:

Positive Nachrichten im Eishockey

Neben den Querelen um den neuen Kooperationsvertrag, die leider wieder im größeren Interesse der Medien stehen, gibt es eigentlich im deutschen Eishockey viel Positives zu berichten. Warum die guten Nachrichten immer nur als Randnotiz erscheinen ist irgendwie schwer nachvollziehbar. Drei Nachrichten möchte ich hier einmal aufgreifen, die ich als so erfreulich sehe, dass sie eigentlich stärker in den Medien präsentiert werden sollten, als es der Fall war oder ist.

Der Stanley-Cup Gewinn von Dennis Seidenberg

Zum zweiten Mal in der Geschichte der National Hockey League hat es ein deutscher Eishockeyspieler geschafft, die nordamerikanische Meisterschaft im Eishockey zu gewinnen. Die Boston Bruins konnten sich in dieser Saison gegen die Vancouver Canucks durchsetzen. Das Erstaunlichste dabei: Auch bei den Canucks war ein Deutscher im Team. Ein „deutsches“ Finale in einer US-Profiliga! Das müsste doch eigentlich die Sportnachricht der letzten Wochen gewesen sein. Leider ging diese Erfolgsstory im Schatten des NBA-Triumphes der Dallas Mavericks und ihrem Star Dirk Nowitzky unter. Dabei ist Nowitzky nicht etwa der erste deutsche Profisportler der eine US Meisterschaft gewinnt. Uwe Krupp erzielte 1996 sogar das entscheidende Tor zum Finalsieg der Colorado Avalanche. Der Trubel um Krupp war damals allerdings weniger umfangreich als heuer bei Nowitzky, obwohl er als erster US-Meister aus „good old Germany“ in die Annalen des Sports einging. Man kann es immer wieder mit der Interessensverteilung der deutschen Medienlandschaft entschuldigen. Es gibt aber auch speziell im neuen Medienzeitalter die Chance, selbst mehr für eine erfolgreiche Verbreitung von Publikationen zu tun. Wie das geht kann man auch lernen (in der Social Media Akademie, in Seminaren oder in Zusammenarbeit mit Kompetenzzentren). Ein größeres Ausmaß an Veröffentlichungen hätte ich mir für das grandiose Ereignis „deutsches Stanley-Cup Finale“ auf alle Fälle gewünscht!

Eine positive Entscheidung in der Bundestrainerfrage

Jakob „Köbi“ Koelliker ist in meinen Augen eine sehr positive Entscheidung hinsichtlich des neuen Bundestrainers. Warum? Die Entwicklung der schweizer Nationalmannschaft in den Jahren seit das Duo Krueger/Koelliker das Steuer übernahm war sehr beeindruckend! Der Erfolg kam, ähnlich wie beim Deutschen Fußballbund unter der Ära Klinsmann, nicht nur durch den Trainer allein. Viel Arbeit verrichtete auch der Mann im Hintergrund. Koelliker coachte gleichzeitig (wie Ernst Höfner ja auch) die Junioren Nationalmannschaft. Man arbeitete nach einem klaren Konzept: Junge Spieler einbinden, fordern und fördern. Sollte als positive Zusatzentwicklung Ralph Krueger nach seiner Tätigkeit in der NHL auch noch an Board gehen wird dies bestimmt „am Rande erwähnt“. Nach zwei so erfolgreichen Weltmeisterschaften, wie sie die deutsche Eishockey Nationalmannschaft 2010 und 2011 gespielt hat, ist es schon verwunderlich wie gleichgültig die „großen Medien“ über die Tatsache berichten, dass die Ära Krupp nun beendet ist. Den nächsten Jahren kann man mit Koelliker, berechtigterweise, positiv entgegenblicken. Diese beiden Sätze an sich sollten eigentlich seitenfüllenden Gesprächsstoff ergeben…

Ein DEL Club erwirtschaftet Gewinn

Die Iserlohn Roosters GmbH erwritschaftete in der Saison 2010/11 einen echten Gewinn! Das ist eigentlich eine Meldung die in den Tageszeitungen stehen sollte. Denn Gewinn erwirtschaftet im Profisport eigentlich nur der FC Bayern. So lautet zumindest die weit verbreitete Meinung, wenn ich mit Freunden, Bekannten und Verwandten über Sport spreche. Gefunden habe ich diese Notiz, weil ich den Roosters via Twitter folge. Nach einem kurzen Telefonat mit Manager Mende war klar: Das ist ein echter Erfolg. Der Vorstand machte in der Jahreshauptversammlung den Verlust des Stammvereins transparent und die Zahlen dazu wurden veröffentlicht. Der Gewinn stammt demnach, im Gegensatz zu anderen Clubs, nicht aus einem Einbeziehen der Vereinszahlen, sondern aus der GmbH alleine. Das bedeutet: Die Profiabteilung arbeitete richtig! Der Verlust des Vereins hält sich mit knapp 16.000 Euro in Grenzen und kann sogar teilweise durch den Gewinn der GmbH (6.000 Euro) kompensiert werden. So sollte das Zusammenspiel Profibereich und Nachwuchsbereich (das ist in fast allen Fällen der Stammverein) eigentlich funktionieren. Ein Lob also an die Roosters! Besonders in den deutschen Profiligen zeichnet sich immer wieder ab, wie wichtig das erfolgreiche Wirtschaften in den GmbH’s ist. Beispiele wie die Hannover Scorpions oder der FC Schalke 04 zeigen andererseits, wie gefährlich es ist, sportlichen Erfolg evtl. zu teuer zu erkaufen. Die Auswirkungen auf Folgespielzeiten sind häufig gravierend bis bedrohend. Umso bedeutender empfinde ich das Ergebnis der Roosters GmbH! Es spricht auch für sich, dass Topspieler wie Michael Wolf und Robert Hock anscheinend gar nicht wechseln wollen. Sie werden wissen warum…

Gewinne honorieren und veröffentlichen

Ich freue mich außerordentlich, drei große Gewinne im deutschen Eishockey veröffentlichen zu können: Einen sportlichen, einen organisatorischen und einen wirtschaftlichen Gewinn. Das ist ein Blogbeitrag, der sich wie von selbst schreibt, weil man Freude dabei empfindet. Sicherlich würde es auch den Autoren großer deutscher Kanäle Freude bereiten, über Dreifachgewinne zu schreiben, zu sprechen oder zu berichten! Wenn sie nur dürften…

Euer Manuel Hiemer

Casino

Über Manuel Hiemer

Vizepräsident Landeseissportverband Sachsen-Anhalt; Vorstand Eis- und Sportverein Halle (Saale) e.V.; Inhaber M Solutionis (Online Marketing Agentur); ehem. Eishockeyspieler (EHC München, Dragodiles Bad Aibling, EV Landsberg, Star Bulls Rosenheim, Bemidji State Beavers, Silver Bay Mariners, Sportbund DJK Rosenheim)

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